Unsere Website ist nicht für deine Browserversion optimiert.

Seite trotzdem ansehen
Toggle Grid

Qualität

Gerade in den aktuellen Zeiten, in denen wir hier bei uns fast alles haben (können), stellen wir immer wieder fest, dass die Quantität, das immer mehr haben wollen, nicht langfristig glücklich macht. Kommt dazu, dass in der Zwischenzeit für die meisten von uns klar ist, dass auch unser Planet ein „immer mehr“ schlecht verträgt. Andererseits spüren viele von uns ein Bedürfnis zu wachsen, sich zu entwickeln und entfalten. Die Frage steht dann im Raum: Was ist es dann, wenn nicht mehr?

Je länger je mehr setzt sich die Überzeugung durch, dass die Zukunft im Wachstum an Qualität liegt und nicht im Wachstum an Menge. So taucht der Begriff Qualität auch in den politischen Diskussionen wieder viel öfter auf. Ich persönlich bin überzeugt, dass darin ein Schlüssel liegt für eine Zukunft, die für unseren Planeten nachhaltig sein kann und uns allen mehr Zufriedenheit bringt und uns glücklicher macht.

Doch was macht Qualität aus? Einerseits steht sie im Gegensatz zur Quantität. Es geht nicht um die Menge, sondern um die Eigenschaften bzw. Merkmale und dies bezogen auf eine Lösung wie auch auf den Prozess.

Doch dann wird es spannend.

Aus einer wirtschaftlichen, technokratischen Sicht betrachtet ist Qualität die Frage, ob die Anforderungen eines Kunden durch ein Produkt erfüllt werden. Bei diesem Verständnis können auch anspruchslose Lösungen qualitätsvoll sein, wenn die Bedürfnisse anspruchslos sind.

Es gibt jedoch auch eine alltagssprachliche Sicht auf Qualität, in der Qualität auch „Güte“ meint, also wie „gut“ eine Lösung ist. Schon bei den Bedürfnissen gibt es oft ganz viele unterschiedliche Positionen, man kann sie aber noch irgendwie diskutieren. Bei der Frage „wie gut“ etwas ist, wird es noch viel individueller. Da geht es oft und viel um Frage von Werten, die man pflegt. Das macht es im Gegensatz zur Bedürfnisperspektive wesentlich grundlegender.

Wenn ich persönlich von Qualität spreche und mich für Qualität einsetzte, dann verstehe ich es in diesem zweiten, breiteren Sinn. Dann meine ich die Suche nach „guten Lösungen“, die sowohl im Prozess als auch im Resultat qualitätsvoll, das heisst gut, sind. Hier zählen Werte und sind die Sichten sehr persönlich, individuell unterschiedlich.

Gerade deshalb, weil es um sehr persönliche und individuelle Sichten geht, braucht es gegenseitige offene Auseinandersetzungen mit diesen Sichten. Man muss ihnen Raum geben, einander zuhören und sie zu verstehen versuchen. Es braucht möglichst viele davon, die sich gegenseitig anregen. Und man muss dem Entwicklungsprozess Zeit und Raum lassen, das „Gute“ zu finden, das auch breit getragen wird und überzeugt.

Ganz konkret, politisch und lokal auch hier Dübendorf, braucht es dazu Mitbestimmung und breitere Diskussionen und Auseinandersetzung mit möglichen Merkmalen der Qualität. Diese pflegen wir mit dem begleitenden Echoraum bei der Entwicklung des Leepünt Areals wie auch bei aktuellen Gesamtrevision der Ortsplanung, die wir mit dem Räumlichen Entwicklungskonzept (REK) begonnen hatten.

Es braucht die Auseinandersetzung mit dem Guten, der Qualität, auch bei grossen privaten Bauprojekten an wichtigen Lagen im Sinn der Baukultur. Dazu gibt es in Form der Stadtbildkommission die beratende Gruppe aus Fachexperten, die sich mit ihren unterschiedlichen persönlichen Sichten als Architektinnen und Architekten einbringen können und darauf eine abgestimmte gemeinsame Haltung entwickeln, die sie der Politik als Entscheidungsgrundlagen mitgeben.

Wenn wir uns die Zeit nehmen, aus solchen Prozessen ohne Hetze und mit einem langfristigen Blick, gemeinsam einen „guten“  Weg der Entwicklung zu finden und daraus Resultate entstehen, die durch ihre Güte überzeugen, dann erreichen wir Qualität im ganzheitlichen Sinn. Und solche Qualität hat grosse Kraft, weil sie langfristig überzeugt und von Herzen Freude macht, wenn man sie erlebt.

Wir nutzen Cookies für ein besseres Nutzererlebnis.

Akzeptieren